Ab Mitte April beginnt in den Olivenhainen ein kleines Naturwunder. Duftende und blühende Pflanzen und Wildkräuter legen sich wie ein bunter Teppich in die Faschen der Olivenhaine. Los geht es mit wildem Spargel, Fenchelkraut, Thymian, Myrte, Rosmarin, gelbem Ginster und der Zistrose in weiss und pink um nur einige wenige zu nennen. Die Namen der vielfältigen Pflanzen, deren Anblick die Seele erfreut, sind unzählig. Nur die Einheimischen kennen sie und natürlich unser Natalino.
Er erzählt uns folgendes: An Ostern backt man gerne die „Torta Verde“ (Rezept >>) mit Wildkräutern die man zuvor in den Feldern gesammelt hat (z.B. Löwenzahn, wilder Senf, Leimkraut, wilder Spargel, Mohn, Gänsedistel, wilde Rübe, Hauhechel, Witwenblume, Lauchzwiebel) Beim Spaziergang an Ostern durch die „Mulattiere“ (Eselspfade) und Olivenhaine kann man diese Delikatesse beim PICKNICK gut mit den Fingern essen. Ein echtes Gedicht.


Zu dieser Zeit wandert auch Alessandro, Schäfer aus Moltedo mit Sohn Andrea und seiner Schafherde durch die Landschaft des Val Prino. Durch diese besondere, kräuterige Futtermischung erhalten der aus der Milch der Schafe gewonnene Peccorino und der frische Ricotta Aromen die unbeschreiblich gut sind. Der Peccorino, egal ob frisch oder „stagionato“ (gereift) ist eine Köstlichkeit „in assoluto“. … dazu Brot und Wein – fein ! Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Den frischen Ricottakäse verarbeitet man vielleicht in einer Pasta – z.B.„Conchiglie con Ricotta e Lardo“ (Rezept >>) dazu ein Glas Rotwein und der Himmel tut sich auf. Versprochen! Na, schon Appetit?

In der Mitte der Blütezeit Anfang Juni hängen die Gerüche der Macchia wie eine Duftglocke über den Tälern und man wird völlig trunken davon. Der Wind trägt die Aromenbombe von Hügel zu Hügel und plötzlich versteht man die explosive Entstehung von Frühlingsgefühlen. Beim Erwachen der Natur ist man der Schöpfung am nächsten und am glücklichsten.

„… Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt.“
(Autor unbekannt)

Da wo alle Sinne gefordert sind, ein solches Wunder zu begreifen, kann die Beschreibung nur kläglich versagen.